sf-magazin - Rezensionen pur ...

Seit gerade zwei Monaten ist Franz Birkenhauers sf magazin online - ein ambitioniertes Rezensionsprojekt, dem ich viel Erfolg wünsche. Denn das sf magazin stellt sich als fast reines Rezensionsmagazin wohltuend konzentriert dar.

Keine Community, keine Ajax-Spielchen, nichts bewegt sich, nirgendwo macht ‚irgendjemand’ mit oder fordert einen dazu auf. Das kann heutzutage schon sehr entspannend wirken. Und man kann sich besser auf das Wesentliche konzentrieren. Und das Wesentliche ist klar (dem ist auch allzu oft nicht so im Web) - es geht um Rezensionen von Science Fiction-Literatur. Teilweise kommen in Interviews auch Autoren zu Wort, aber es ist die Rezi die völlig im Vordergrund steht.

Und die sind offensichtlich von Profis für Interessierte geschrieben. Die Schreibe ist gut, informativ, so gut wie fehlerfrei und vor allem meinungsfreudig. Die Rezensionen informieren über den Inhalt, ohne irgendetwas vorweg zu nehmen, stellen den Genrebezug her und bewerten die Bücher in nachvollziehbarer Weise. Gerade Letzteres stellte sich als Gefühl auch bei den Büchern ein, die ich nicht selber gelesen habe.

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Dass ein großer Teil der Rezis bei FAZ, TAZ usw. eingekauft ist, ist für den Besucher der Site eher gut, denn es garantiert ein gewisses Niveau und versammelt dabei gleichzeitig Texte, die man sonst zusammensuchen müsste. Und es sorgt dafür, dass nicht nur SF-Nerds angesprochen werden, sondern ein breiteres Publikum, was bei phantastischer Literatur ja sowieso schonmal lobenswert ist.

Einen Verriss habe ich beim Stöbern übrigens nicht gefunden, sondern nur wohlwollende Kritiken. Interessant wird es also sein, zu sehen, wie das sf magazin mit - immer wieder nötiger - harscher Kritik umgeht, tummelt sich im Genre doch auch viel Müll. Aber das Magazin steht ja erst am Anfang und scheint zunächst auch alle Kräfte auf Klassiker und die arrivierten Autoren zu konzentrieren, so dass man das wohl abwarten muss.

Eine tolle Besonderheit besteht darin, dass alle Beiträge geschmackvoll und passend illustriert sind. Quasi nebenbei - natürlich nicht wirklich nebenbei, denn Birkenhauer stellt den Illustratoren einen eigenen, von nur sechs!, zentralen Links in der Navigationsleiste zur Verfügung - werden hier die oft vernachlässigten Illustratoren mit ihren Werken vorgestellt, die soviel zum Ambiente des Genres beitragen. Und hier natürlich zum äußerst geschmackvollen Ambiente der Site.

Bleibt mir nur, dem Magazin viel Glück zu wünschen, den RSS-Feed habe ich ja schon abonniert ...