"die fantastischen 6" sind erschienen ...
Das Buch enthält sechs 40-50-seitige Beiträge, die jeweils das (Haupt-)Werk der Autoren mit ihrer Biographie verbinden. Die jeweiligen Artikel richten sich an den Fan, der mehr über Werk und Autoren wissen möchte sowie an jede Leserin, jeden Leser, die diese sechs für die Phantastik äußerst wichtigen Menschen einfach so näher kennenlernen wollen oder ein besseres Verständnis von Wirken und Rolle der Phantastik über die je persönlichen Zugänge gewinnen möchten.
Die Zusammenstellung gerade dieser Autorinnen und Autoren gewährt damit auch einen Überblick über die gesamte Bandbreite der Phantastik. Mit Mary Shelley beginnt nach recht einhelliger die Science Fiction, aber auch das Horrorgenre verdankt ihr einen prägenden Einfluss. Stoker ist für den Horror wichtig, beeinflusste aber auch die Fantasy. King ist sowieso aus allen drei Hauptbereichen der Phantastik nicht wegzudenken. Dick und Lem stehen für den Einfluss, den Science fiction auf unser Denken und die Gesellschaft hat. Und Tolkien ... na ja, den kennen Sie als Besucher meiner Site ja.
Ich habe für meinen Beitrag das Wichtigste zusammengefasst, was man über Tolkien bei der gegebenen Kürze von nur gut 40 Seiten sagen kann und es mit seiner unspektakulären, aber für das Verständnis der Fantasy doch so wichtigen Vita verbunden, so dass Sie jedem Tolkieninteressierten bedenkenlos, wie ich finde, raten können, den Aufsatz als Einstieg in seine Welt(en) zu lesen. Fast das Gleiche kann man über die alle sechs Aufsätze sagen.
Ein persönlicher Tipp noch - da Sie ja gerade hier sind und die lesen, vermute ich, dass Sie sowieso eine Affinität zur Phantastik haben, für die polyoinos ja weithin steht. Wenn Sie Ihr Interesse (Liebe?) Phantastik jemandem erklären wollen, der da nicht viel mit anfangen kann (Eltern, Partner, Lehrer ...), so stellt die fantastischen 6 einen tolles Geschenk dar.
Also:
Charlotte Kerner (Hrsg.): die fantastischen 6. Weinheim, Basel: Beltz & Gelberg 2010
Bitte? Ich sollte gerade
heute eher etwas über die verbotene (juchhu!)
Vorratsdatenspeicherung schreiben? Sie haben ja
recht. Dazu eine Einschätzung in zwei, drei Tagen,
ja?
Genre-Grenzen
Es sind schwammige Grenzen und Konsens ist dann immer so eine Sache. Dabei ist es recht einfach mit den Genregrenzen, finde ich, und habe mir deshalb ein paar Gedanken gemacht und einen kleinen (4 Seiten) Aufsatz dazu zu Tastatur gebracht.
Bitte sehr: ...
Phantastik-Konferenz in Hamburg, inkl. ...
---------------------
Call for Papers
Erste Jahrestagung und Gründungskonferenz der
Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF)
Fremde Welten
Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert
an der Universität Hamburg
30. September – 03. Oktober 2010
Der Erfolg von Joanne K. Rowlings Harry Potter
Romanen, der Matrix-Reihe der Wachowski-Brüder und
Peter Jacksons Herr der Ringe hat weltweit dafür
gesorgt, dass die Themenbereiche der Fantastik aus
der Einordnung in die Genreliteratur heraus getreten
sind und sich einen Platz im weiten Feld der
akademischen auseinandersetzungen erobert haben. Das
überwältigende Interesse der Menschen an Fantastik -
in all seinen Spielarten - wurde schnell von den
Medien aufgegriffen
und führte dazu, dass auch im akademischen Rahmen
Forschungsaktivitäten initiiert oder intensiviert
wurden. Im angloamerikanischen Sprachraum traf der
populäre Boom auf bereits vorhandene Strukturen, so
dass Organisationen wie die International Association
for the Fantastic in the Arts (IAFA) oder die Science
Fiction Research Association (SFRA) das neu gewonnene
Interesse an ihrer Arbeit begrüßen und sich dadurch
stärker innerhalb der akademischen
Forschergemeinschaft positionieren
konnten.
Im deutschen Sprachraum jedoch ist das akademische
Interesse an Fantastik bislang ohne ausreichende
Anbindung an eine gemeinsame Organisation oder
ähnliche Netzwerkstrukturen. Wir sehen daher die
Gründung einer Gesellschaft für Fantastikforschung
(GFF) als ersten wichtigen Schritt, die
deutschsprachige Forschung zur Fantastik
international anzubinden und somit einerseits diese
Forschung sichtbarer zu machen und andererseits
Grenzen zu überschreiten und Forscher in einer
Gesellschaft zu vereinen. Zu diesem Zweck ist an der
Universität Hamburg geplant, im Oktober 2010 die
Gründungskonferenz und erste Jahrestagung der GFF
mit dem Titel „Fremde Welten - Wege und Räume der
Fantastik im 21. Jahrhundert“ abzuhalten. Die
Konferenz ist ausdrücklich interdisziplinär und
international angelegt und versteht den Begriff
„Fantastik“ in seiner umfassenden Definition als
Oberbegriff aller fantastischen Genres, wie etwa
Fantasy, Horror, Gothic, Science Fiction, Speculative
Fiction, aber auch Märchen, Fabeln und Mythen.
Interdisziplinarität ist dabei ein zentraler Aspekt
der GFF, die sich als akademisches Netzwerk versteht,
das mögliche Forschungsinteressen vor allem aus
Literatur, Film, Fernsehen, Kultur, Kunst, Neuen
Medien, Architektur und Musik vereint und
zusammenführt, aber auch Einflüsse aus Soziologie,
Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie
in sich aufnimmt. Internationalität ist dabei durch
die bifokale Ausrichtung der Gesellschaft und der
Konferenz gewährleistet, die sich einerseits an
deutschsprachige Forscher eben dieser Bereiche
richtet, aber andererseits auch Mitglieder und
Teilnehmer aus der internationalen Forschung zur
deutschsprachigen Fantastik sucht und ausdrücklich
einlädt.
Die Konferenz versteht Fantastik als einen der
wichtigsten Teilbereiche der populären Kultur und
sieht in ihr eine Reflektion von Machtverhältnissen
und Interessenskonflikten, die im Populären eine
Vorwegnahme von gesellschaftlich zentralen Diskursen
erfährt, wie sie sonst in keinem anderen kulturellen
Bereich zu finden ist. Als eine Form, die sich per se
mit alternativen Welten bzw. grenzüberschreitenden
Erfahrungen von Raum und Zeit befasst, bietet die
Fantastik ein
geradezu paradigmatisches Feld, fiktionale kulturelle
Räume vor dem Hintergrund historisch-realer
Entwicklungen zu untersuchen bzw. aus Sicht des 21.
Jahrhunderts neu zu entdecken. Zu untersuchen gilt,
warum unsere Gesellschaft nach Fantastik verlangt und
welche Alternativen diese Kulturform uns aufzeigt?
Wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert und
entwickelt? Und speziell im deutschen Sprachraum
besteht noch die Frage, welche Räume sie bislang
errichtet hat und wo sie sich derzeit wieder findet?
Die Konferenz „Fremde Welten - Wege und Räume der
Fantastik im 21. Jahrhundert“ versucht einerseits
eine Bestandsaufnahme der akademischen
Auseinandersetzung mit Fantastik im deutschen
Sprachraum zu leisten, andererseits diese Forschungen
in einen internationalen Dialog zu bringen. Sie
möchte Forscher und Interessierte zusammenführen und
einen Austausch über die vielen, noch offenen Fragen
anregen. In Anlehnung an den Konferenztitel lassen
sich daher
beispielhaft einige dieser Fragen benennen: Welchen
Weg ist die Fantastik bislang gekommen? Welchen Weg
wird sie in Zukunft gehen? Und vor allem: Wo ist sie
zurzeit zu finden, welche Räume hat sie für sich
erschlossen?
Die Organisatoren rufen nun alle Interessierten auf,
bis zum 01.04.2010 Vorschläge für Beiträge zur
Konferenz einzureichen. Möglich sind Vorschläge für
Vorträge (in Vortragssitzungen bis zu 3 Teilnehmern,
je 20 Minuten), Panel-Diskussionen (moderiert, mit
3-5 Teilnehmern) oder Autorenlesungen aus allen
Bereichen der Fantastik in deutscher oder englischer
Sprache. Vorschläge von max. 250 Wörtern und kurze,
biografische Information sowie Kontaktdaten richten
Sie bitte per Email an: lars.schmeink [at]
uni-hamburg.de. Weitere Informationen erhalten Sie
ebenfalls unter dieser Adresse.
Organisation:
Lars Schmeink, Prof. Dr. Astrid Böger, Prof. Dr. em.
H.-H. Müller
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg
-----------------
Wie gesagt, ich finde es hochspannend und habe mich
auch schon mit einem Vortragsvorschlag für die aktive
Teilnahme an der Konferenz beworben. Außerdem plane
ich, der zu gründenden Gesellschaft beizutreten. Hier
etwas wie die SFRA aufzuziehen, ist lang schon nötig,
jetzt scheint es zu passieren.
Aus dem Tolkien-Umfeld werden einige nahmhafte
Expertinnen und Experten (Thomas Honegger etwa) dazu
kommen und auch sonst höre ich aus der Ecke der
Phantasten, wie Friedhelm Schneidewind oder Fanfan
Chen, dass viele Leute planen, nach Hamburg zu
kommen. Das könnte ein großer Erfolg werden, gesellen
Sie sich doch auch dazu.
Auf nach Hamburg; Bus,
Bahn und normale Autos gehen natürlich auch
...
RingCon leider zu Ende, Horrorgeschichte online
Aber wir, die sogenannten ‚Intellectuals’, gehören einfach dazu, und es gelingt uns auch schon so manches Mal, einen Saal mit zwei- oder dreihundert Leuten zu füllen, die einem dann eine Stunde lang zuhören und mitdiskutieren. Da stehen wir hinter den Stars nicht zurück. Das ist schon ein schöner Erfolg, der die RingCon von vielen anderen Fan-Conventions unterscheidet.
Aber wir haben ja ab und an auch etwas zur Unterhaltung beizutragen. Dieses Jahr beispielsweise Marcel Bülles und Martin Sternberg mit exzellenten Spaßvorträgen. Oder die Edition Stein und Baum, vertreten durch Friedhelm Schneidewind und mich, vor allem aber durch unsere Autoren Andreas Hippert, Monique Thom, Astrid Paul, Andrea Danks und Betty Finke sowie mit musikalischer Unterstützung von Susanne Spaeinghaus-Monschau. Wir haben die neue Anthologie „Von den Kleinen Leuten vorgestellt“.
Da als nächstes Kurzgeschichtenprojekt eine
Anthologie zum Thema Horror folgen wird, habe ich für
die Buchvorstellung als Teaser schon einmal eine böse
kleine Geschichte geschrieben, die ich Ihnen
natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Wenn Sie
bitte diesem Link folgen
wollen. Und keine Angst, es wird kaum weh tun
...
btw: Die Texte meiner beiden Vorträge stelle ich in
den nächsten zwei, drei Tagen online - an denen muss
ich noch ein paar Kleinigkeiten ändern.
Was ist Horror ...
Nach der jahrelangen Beschäftigung mit dem Fantasygenre, die ich nicht aufgebe!, erweitern sich miene Betrachtungen jetzt auf die gesamte Phantastik. Ein erstes Ergebnis davon ist der Artikel über den Horror, dem im Laufe der Zeit langsam weitere Aufsätze über die Phantastik folgen werden. Bleiben Sie mir also gewogen.
Die Arbeit über den Horror stellt einen Vortragstext eines Auftrittes dar, den ich auf dem 3. Elbenwaldspektakel im Juni 2008 hatte. Falls Sie dort waren und sich nun fragen, wo denn die Horrorgeschichte bleibt, die ich dort ebenfalls las, so muss ich Sie vertrösten. Ich beabsichtige, diese Geschichte in einer Genrezeitschrift unterzubringen und die nehmen Geschichten in der Regel nicht, wenn die auch irgendwo online zu finden sind. Aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Daumen für die Publikation drückten.
Elbenwaldspektakel - Nachlese
Was das Spektakel auszeichnet sind: die breite Spanne
der Fantasy, die bis in die SF und den Horror hinein
abgedeckt wird; rundum gelungene Programme mit einer
gesunden Mischung aus aktiven (Workshops) und
passiven Programmteilen (Vorstellungen, Vorträge,
Lesungen); eine professionelle Organisation; sowie
vor allem die heterogene, aber einander bei aller
Verschiedenheit liebevoll zugetane Community. Eine
Community übrigens, die im Fluss ist, also nicht im
eigenen Cliquensaft schmort. Im Gegenteil sind neben
vielen, lieben alten Gesichtern auch immer viele neue
Gesichter zu sehen, die für neue Impulse, neue
Gespräche und andere Stimmungen sorgen.
So ist jedes Spektakel ein anderes Erlebnis. Dieses
Jahr war es meinem Eindruck nach eher ruhiger und
unspektakulärer, dafür konnte man mehr Gespräche und
Diskussionen beobachten und belauschen.
Ein echtes Wagnis war, dass die Elbenwald-Crew dieses
Jahr nur an einem Abend Livemusik bot. Und das ist,
wie ich finde, auch in die Hose gegangen, zwei Abende
ohne Musik (außer dem, was später natürlich vom Band
kam) und ein Abend mit einer zeimlich schlechten
Truppe (die allerdings ganz gut angenommen wurde) -
nee, da fehlte definitiv was. Und das wa rnicht
einfach nur Schelmish, die da fehlten, denn
mittlerweile kann ich auch ganz gut mal ohne die.
Aber egal, die Abende waren deshalb ja noch nicht
schlecht, und selbst die skurrilsten Typen fanden
ihren Spaß:
Die Vorträge waren weniger gut besucht als sonst -
selbst Markus Heitz hatte bei
der Lesung aus Kinder des Judas nur 25
Zuhörer/innen (später bei den Zwergen allerdings
deutlich mehr) - dafür waren die Diskussionen aber
intensiver und diesesr Austausch ist es, von dem
wir Vortragenden ja am meisten profitieren. Mein
persönlicher Höhepunkt war wieder die
Lagertfeuerlesung von Markolf Hoffmann,
Friedhelm
Schneidewind, Markus Heitz und mir, die auch
dieses Jahr fast das gesamte Publikum mit den
Vorlesenden vereinte und stimmiges Fantasygefühl
aufkommen ließ.
Die Workshops waren wieder voll und schreckten trotz
intensiver, zu leistender Arbeit niemanden ab. Was in
den Zimmern und Zelten so vor sich ging, konnte ich
zwar nicht direkt sehen, aber die Crew von Bushikan brachte ihre
begeisterten Schülerinnen und Schüler wieder in
heftiges Schwitzen ... und wer weiß, wen sie damit
alles nachhaltig vom Bushido zu überzeugen
vermochten ...
Besonders gut (und beliebt, vor allem bei den
Kindern, mit denen sie toll umgehen!) waren auch
Juxart, die die ganzen drei
Tage Jung und Alt mit ihren Performances und
vielen kleinen, liebevollen Gesten zum Lachen und
zum Schmunzeln brachten. Sie sorgtenmit ihrer
Feuershow auch für einen krönenden Abschluss, von
dem Sie hier einige
Impressionen aus meiner Serie von Fotos mit
Langzeitbelichtungen sehen können.
Kurz: es war wieder ein tolles Erlebnis, auf das ich
mich im nächsten Jahr schon jetzt ganz besonders
freue. Vielleicht treffe ich ja auch Sie dann dort
George R.R. Martins "Fiebertraum" wieder auf deutsch erschienen
George R.R. Martin ist heute hauptsächlich für seine noch nicht beendete Fantasy-Monumentalreihe "Ein LIed von Eis und Feuer" bekannt, aber alles was diesen großartigen Schriftsteller ausmacht ist auch schon in Fiebertraum enthalten.
26. - 29.6. - Elbenwaldspektakel
Es werden Lesungen und Vorträge von Markolf Hoffmann (Schriftsteller, Autor von "Zeitalter der Wandlungen"), Markus Heitz (Schriftsteller, Autor einer ganzen Reihe sehr erfolgreicher Fantasyromane), Friedhelm Schneidewind (Schriftsteller, Vampirologe, Tolkien-, Mythen- und Fantasyexperte), Stefan Servos (Herr-der-Ringe-Film.de) geboten, es gibt Handwerkerworkshops, Einführungen ins LARP, Improvisationstheater, Gaukler, Spiele, Musik.
Ich selbst werde zwei Vorträge halten: "Fantasy - was ist das?" und ein Vortrag zum Thema Horror und Mythen, schließlich steht das Spektakel dieses Mal unter dem Motto "Kreaturen der Nacht". Außerdem werde ich im Rahmen einer Lesung am Lagerfeuer, die ich zusammen mit Markus Heitz, Markolf Hoffmann und Friedhelm Schneidewind bestreite, eine neue Kurzgeschichte vorstellen: "Ein Zwischenfall auf der Eulenburg". Die werde ich auch auf polyoinos veröffentlichen, aber erst nach dem Spektakelwochenende.
Das Ganze findet statt auf einer für diese Zwecke bestens geeigneten Burg und wird organisiert von einem Team das noch selbst unheimlichen Spaß an der eigenen Veranstaltung hat.
Infos, Anmeldemöglichkeit und vorläufiges Programm finden Sie hier.
Die Burg ist von der A 45 aus mit dem Auto aus Ruhr- und Rhein-Main-Gebiet gut zu erreichen, mit ÖPNV ist´s umständlicher.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns dort kennenlernen könnten!
Herzliche Grüße aus Bochum
Frank Weinreich