Halloween und die Phantastik ...
Zu Halloween gedachten wir früher einmal (als es noch als Allerheiligen bekannt war) der Heiligen. Wenn man bis zurück auf die Kelten und deren Fest Samhain geht, auch der Toten allgemein. In dieser Nacht waren sich Welt und Jenseits nach dem Glauben der Menschen sehr nahe. Auch die Phantastik zieht uns hinüber, verweist auf das Jenseitige und die Metaphysik und erzählt uns damit doch so viel über uns selbst - Fantasy berichtet von Macht, der Horror von Ohnmacht und die Science Fiction zwar nicht über das jenseitige, sondern über das Machbare und die Technologie, aber doch über das was wir echten Menschen wollen und sollen und besser meiden.
Darüber habe ich mir in einem kleinen Blog-Beitrag für die Phantastik-Couch Gedanken gemacht und würde mich freuen, wenn Sie sich für ein paar Minuten auf die Couch setzten, den Artikel läsen und ihn vielleicht dort oder hier kommentierten. Das Blog der Phantastik-Couch finden Sie hier.
Genießen Sie den
November. Ich mag ihn ja nicht, diesen Monat, aber
damit tue ich ihm Unrecht, denn er ist nötig im
Jahres- und Lebenslauf. Also Kopf hoch, vergessen Sie
die am Stängel faulende Rose da oben und machen Sie
nicht meine Fehler nach ...
1. und 2. Platz beim Deutschen Phantastik Preis
Demnach habe ich in der Kategorie Bestes Sekundärwerk als Herausgeber mit Thomas Fornet-Ponse, Marcel Bülles, Thomas Honegger, Rainer Nagel und Alexandra Velten für HIther Shore, Band 3 nach 2006 den Preis zum zweiten Mal gewonnen. Mein allein verfasstes Buch „Fantasy. Einführung“ landete auf dem zweiten Platz.
Andersrum wäre es mir - ehrlicherweise - schon lieber gewesen, aber ich bin erstens sehr froh, dass unsere gute Arbeit bei Hither Shore schon zum zweiten Mal eine derartig großartige Belohnung durch das Publikum gewonnen hat. Und ich bin auch stolz auf den zweiten Platz für das Fantasybuch.
Vielen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!
Und hier die gesamte Liste aller Preisträgerinnen und Preisträger:
Bester deutschsprachiger Roman
1) Cornelia Funke: Tintentod (Dressler)
2) Stephan R. Bellem: Tharador (Otherworld)
3) Christoph Hardebusch: Die Schlacht der Trolle (Heyne)
4) Bernhard Hennen: Die Ordensburg (Heyne)
5) Tobias Radloff: Satinavs Auge (FanPro)
6) Thomas Finn: Die letzte Flamme (Ravensburger)
7) Susanne Gerdom: Elbenzorn (Piper)
Bestes deutschprachiges Romandebüt
1) Oliver Plaschka: Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew (Feder
& Schwert)
2) Dave T. Morgan: Der Schrei des Feuervogels (Arcanum Fantasy)
3) Carolina Möbis: Duo Infernale (FanPro)
4) Frank Schweizer: Grendl (Otherworld)
5) Steffen T. Franz: Der Tag der Schwarzen Sonne (Asaro)
Bester internationaler Roman
1) Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Carlsen)
2) Terry Pratchett: Schöne Scheine (Goldmann)
3) J. R. R. Tolkien: Die Kinder Húrins (Klett-Cotta)
4) John Norman: Gor 1: Der Krieger (Basilisk)
5( Daniel Abraham: Sommer der Zwietracht (Blanvalet)
6) Owl Goingback: Crota (Otherworld)
Beste deutschsprachige Kurzgeschichte
1) Jörg Olbrich: Herz aus Stein (aus Die Formel des Lebens,Wurdack)
2) Robert Heracles: Licht und Schatten (Flammende Seelen, Arcanum-Fantasy)
3) Bernd Rümmelein: Des Kriegers Herz (aus Flammende Seelen,
Arcanum-Fantasy)
4) Christiane Gref & Helmut Marischka: Blut & Magie (aus Augenblicke der
Ewigkeit 1: Vampirgeschichten, Edition Leser)
5) Carsten Steenbergen: Schmuck und Rache (aus Terracom 103)
Beste Original-Anthologie/Kurzgeschichten-Sammlung
1) Petra Hartmann (Hrsg.): Drachenstarker Feenzauber (Wurdack)
2) Autorengruppe Drachenkinder: Hauch der Finsternis (vss, Ebook)
3) Die Geschichtenweber [Hg]: Pandaimonion VIII - Die Formel des Lebens
(Wurdack)
4) Jens Salzmann (Hrsg.): Flammende Seelen (Arcanum-Fantasy)
5) Michael Bermine: Beelzebubs Brut (BoD)
Beste Serie
1) Perry Rhodan (VPM)
2) Die Pferdelords (Mira)
3) Rettungskreuzer Ikarus (Atlantis)
4) Saramee (Atlantis)
5) Maddrax (Bastei)
Bester Grafiker
1) Mia Steingräber
2) Chris Schlicht
3) Timo Kümmel
4) Jan Balaz
5) Mark Freier
Bestes Sekundärwerk
1) Thomas Fornet-Ponse, Marcel Bülles, Thomas Honegger, Rainer Nagel, Alexandra Velten, Frank Weinreich [Hg]: Hither Shore 3. Die History of Middle-earth - Entstehung und
Hintergründe einer Mythologie (Scriptorium Oxoniae)
2) Frank Weinreich: Fantasy - Einführung (Oldib oD)
3) Earth Rocks (Magazin, Verein zur Förderung phantastischer Literatur)
3) Phase X (Magazin, Atlantis)
5) Johannes Rüster: All-Macht und Raum-Zeit (Lit)
5) Simon Spiegel: Die Konstitution des Wunderbaren (Schüren)
Bestes Hörbuch/Hörspiel
1) Mark Brandis: Abenteuer in der Welt von Morgen 1: Bordbuch Delta VII
(Steinbach)
2) Masters of the Universe 2: Das Grauen aus der Tiefe (hearoic)
3) Ascan von Bargen: Requiem 1 - Nacht des Schreckens (Maritim)
Beste Internet-Seite
1) www.tabletopwelt.de
2) www.bibliotheka-phantastika.de
2) www.elbenwald.de
4) www.zwergenreich.at
5) www.fantasyguide.de
6) www.stephen-king.de
7) www.carsten-steenbergen.de
8) www.tamar.net
Sorgen ums Buch 2 (immer noch: Nee!)
Das ist aber doch egal, zumindest solange die Inhalte eins zu eins vermittelt werden. Also ist es auch egal, ob ich ein E-Book oder ein Buch lese.
Ich liebe Bücher und besitze ziemlich viele. Ich ziehe Bücher E-Books vor. Ich blättere lieber, als Knöpfe zu bedienen. Und ich finde meterlange Regalbretter mit Büchern unheimlich schön. Und ich mag auch das heillose Durcheinander auf meinen Regalen viel lieber als CD-ROM-Stapel:
Manchmal gestalten sich
Recherchen schwierig. Wo war noch mal der neue
Shippey?
Aber ich kann mit E-Books
eben doch genauso gut arbeiten wie mit normalen
Büchern. Und wenn der Zugang zu Informationen und
Literatur beschleunigt oder erleichtert wird, wie
auch Frau Norbisrath vermutet, - gut!
Denn McLuhan hat nichts bei der Betrachtung des
Kindle zu suchen (ganz davon ab, dass auch seine
„Magischen Kanäle“ nicht der Medienweisheit
allerletzter Schluss sind - googeln sie mal „mcluhan“
und „kritik“ ). Worum es bei dem Zitat "Das Medium
ist die Aussage" geht, ist, dass jedes Medium durch
seine Spezifika eine andere Wirkung erzielt. Tolkiens
"Der Herr der Ringe" (HdR) wirkt als Buch anders als
als Film oder Hörbuch, oder? Das ist sicherlich
richtig, denn beides ist nicht mehr das Buch, sondern
seine Interpretation durch Regisseure, Sprecher,
Schauspieler usw. Aber der HdR wirkt als Buch nahezu
genauso wie als E-Book.
Schauen Sie doch einmal Fotos eines Kindle an. Weiße
Seiten, schwarze Buchstaben. Keine Bilder, kein
Ton, keine Filme. Das Medium Buch ist in der
Zugangsweise gleich dem Medium E-Book. Es ist
egal, ob der Text des HdR im E-Book oder im Buch
steht. (Ich weiß, dass der Kindle eine „geheime“
Zusatzfunktion hat, Bilder darzustellen - so
what?, im Buch stehen keine.)
Man muss, zumindest als Leser, der Entwicklung nicht
"offensiv" begegnen. Gelassenheit reicht völlig aus.
Etwas anderes ist das bei den Autoren. Die müssen vor
der unbezahlten Verbreitung ihrer Werke geschützt
werden. Aber nicht unbedingt vor Folgen einer
Buchpreissenkung für E-Books. Die Verlage sparen
schließlich auch enorm durch digitale
Veröffentlichungen, was die Produktion von Büchern
angeht. Es sollte also ein Leichtes sein, die
bisherige 5 - 10 %-ige Entlohnung von Autoren auf 10
- 20 % zu erhöhen und so niedrigere Verkaufspreise
von E-Books auszugleichen.
Ich glaube, die Kulturpessimisten, die gegen die
Medien-Evolution zu Felde ziehen, haben vor allem ein
ästhetisches Problem (und evtl. keine Lust, neue
Kulturtechniken zu erlernen). Hey, das ist Euer
Problem! Ich sehe sehr viel mehr Chancen als
Probleme. Ein Beispiel nur: Schulbücher!
Wie viele Eltern haben Probleme, Lehrmaterialien zu
finanzieren? An wie vielen Schulen wird mit Büchern
von anno tuck gelehrt? Jetzt stellen Sie sich mal ein
stabiles E-Book-Lesegerät vor. Das wird halbjährlich
vom Schulserver aus mit den neuen Büchern und
Arbeitsblättern gefüttert - und fertig. Und weil man
mit dem Ding auch nicht daddeln und Filme gucken
kann, wird es auch kaum einen Grund geben, das Ding
zu rauben (was ein echtes Problem mit Schülerlaptops
ist).
Sorgen ums Buch? Nee!
Wäre ein Siegeszug des
E-Books aber wirklich so ein großer Kulturbruch? Was
macht denn ein Buch aus? Auch ich liebe die gute
Aufmachung eines Buches, gebunden natürlich,
Fadenheftung, möglichst mit Lesebändchen und
vielleicht auch Goldschnitt (obwohl ... der muss
nicht sein). Dann der Geruch! Besonders, wenn es
nicht gerade frisch aus der Druckerei kommt, sondern
schon so manches Jährchen auf dem Buckel hat.
Aufschlagen, umblättern und zu lesen beginnen ...
„Die Lebenserinnerungen Dieter Bohlens“ - würg!
Sie sehen, was ich meine? Es sind die Worte, die in
den Büchern stehen. Die Geschichten, die Meinungen,
die Fakten, die Ansichten, die Poesie und ihre
Ästhetik. Die werden zwar wunderbar eingerahmt von
einem liebevoll hergestellten Buch, aber essentiell
ist dieses Drumherum nicht. Ich kann Novalis auch auf
dem Kindle genießen und Lovecraft wird mir auch dort
angsteinflößend den Rücken hinaufkriechen. Sofern die
Technik stimmt, natürlich. Lesen auf meinem PDA ist
eine rechte Zumutung mit dem hellen, viel zu kleinen
Bildschirm und der hakeligen Bedienung. Aber der
Kindle beispielsweise soll ja wie Papier aussehen und
ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Das reicht
mir.
Vor die Wahl gestellt, werde ich Novalis und
Lovecraft auch weiterhin als Buch lesen. Aber
Fachbücher? Wenn ich nur dran denke, wie einfach ich
im E-Book kommentieren, verschlagworten und vor allem
suchen könnte. Haben Sie schon einmal einen Aufsatz
geschrieben, in dem ein Zitat genau passen würde, das
aus einem Buch stammt, das Sie vor Jahren gelesen
haben? Mir passiert das dauernd und ich suche mich
dumm und dusselig, obwohl ich seit Jahren alle meine
Bücher mit Anmerkungen vollkritzele und kleine
Indizes auf den ersten oder letzten Seiten von Hand
anlege. Welch eine Wonne, ein digitales Dokument von
der Suchfunktion durchsuchen zu lassen ...
Wird dann das E-Book das ‚echte’ Buch irgendwann
verdrängen? Das mag wohl sein, und Sie können mir
glauben, dass ich das sehr (!) bedauern würde. Aber
ich werde es nicht mehr erleben. Auf Jahrzehnte
hinaus wird es gedruckte Bücher auch aller möglichen
Neuerscheinungen geben. Sie können als Bücherfreund
also ganz getrost weiterhin alle E-Book-Fans
bemitleiden. Ihre Kinder und Enkel allerdings ...
Mein Sohn etwa mag durchaus erleben, dass gedruckte
Bücher zur Ausnahmepublikationsform werden. Und er
wird es wohl auch bedauern, da er bei uns zuhause mit
vielen Büchern aufwächst. Aber er wird auch gelernt
haben, E-Books als vollkommen alltägliches
Handwerkszeug und Lektüremittel zu handhaben. Genauso
wie die E-Zeitung, die, ganz wie bei Harry Potter,
kleine Filmchen statt Fotografien abbilden wird.
Und die heutigen und kommenden Kinder werden auch
gelernt haben, die neuen Kulturtechniken ebenso
typisch menschlich anzuwenden wie die alten. Nein,
Herr Potthoff, Sie brauchen sich keine Sorgen zu
machen, dass die Widmung an den Freund oder die
Geliebte verloren geht. Sie wird nur anders aussehen.
Wie? Keine Ahnung! Aber mit Emoticons, Smileys,
Lautschriften, Neologismen, ASCII-Art und anderen
Dingen gelingt es den heute per Computer und
Netzwerken Kommunizierenden gut, das parfümierte
Briefpapier von einst zu ersetzen. Man schreibt
Liebesbriefe anders, aber man schreibt sie immer noch
und wird damit auch nie aufhören.
Wenn dann das Buch einmal ersetzt werden sollte und
nichts mehr gedruckt wird, so ist die Zeit halt über
die Printtechnik hinweggegangen. Schade, aber nicht
wirklich schlimm. Und die, die das erleben, werden
diesen Verlust auch nicht so empfinden wie wir, denn
sie sind unter ganz anderen Medienbedingungen groß
geworden. Wichtig ist, dass die Inhalte erhalten
bleiben, dass niemals Platon, Aristoteles, Augustin,
Dante, Shakespeare und all die anderen ebenso wie die
Gedanken von heute; dass all dies niemals vergessen
wird. Ist mir doch egal, ob es in Stein gehauen, auf
Papyrus gemalt, auf Papier gedruckt oder auf
Festplatten vorliegt - Hauptsache es ist zugänglich.
Nachtrag:
Gerade macht mich Friedhelm Schneidewind netterweise
auf einen guten Beitrag von Dennis Scheck im
Deutschlandradio aufmerksam, der erstens erklärt was
der Kindle ist und kann und zweitens die
Untergangsängste des Abendlandes angesichts des
digitalen Lesens auch eindrucksvoll relativiert:
bitte sehr.
Grüne Formel 1?
Ich finde, wenn die Formel 1 ökologisches Bewusstsein zeigen möchte, sollte sie die Jungs in Tretautos fahren lassen ...
In diesem Sinne, vroooaaammm ...
Neue Aufsätze auf polyoinos
„Von Babylon nach Hogwarts“ ist eine Darstellung und Bewertung der wichtigsten Eckpunkte der Geschichte der Fantasy.
„Elfenwelten - die schönere Realität?“ stellt Überlegungen zur Metaphysik und dem Realitätsgehalt von Fantasywelten, bzw. Kunst und LIteratur insgesamt an. Im MIttelpunkt steht Tolkiens Gedicht Mythopoeia, wie auch in den beiden anderen Aufsätzen über das Gedicht, die auf diesen Seiten zu finden sind. Der Aufsatz schlägt aber einen weiteren Bogen in die Metaphysik als die beiden Interpretationen des Gedichtes.
RingCon leider zu Ende, Horrorgeschichte online
Aber wir, die sogenannten ‚Intellectuals’, gehören einfach dazu, und es gelingt uns auch schon so manches Mal, einen Saal mit zwei- oder dreihundert Leuten zu füllen, die einem dann eine Stunde lang zuhören und mitdiskutieren. Da stehen wir hinter den Stars nicht zurück. Das ist schon ein schöner Erfolg, der die RingCon von vielen anderen Fan-Conventions unterscheidet.
Aber wir haben ja ab und an auch etwas zur Unterhaltung beizutragen. Dieses Jahr beispielsweise Marcel Bülles und Martin Sternberg mit exzellenten Spaßvorträgen. Oder die Edition Stein und Baum, vertreten durch Friedhelm Schneidewind und mich, vor allem aber durch unsere Autoren Andreas Hippert, Monique Thom, Astrid Paul, Andrea Danks und Betty Finke sowie mit musikalischer Unterstützung von Susanne Spaeinghaus-Monschau. Wir haben die neue Anthologie „Von den Kleinen Leuten vorgestellt“.
Da als nächstes Kurzgeschichtenprojekt eine
Anthologie zum Thema Horror folgen wird, habe ich für
die Buchvorstellung als Teaser schon einmal eine böse
kleine Geschichte geschrieben, die ich Ihnen
natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Wenn Sie
bitte diesem Link folgen
wollen. Und keine Angst, es wird kaum weh tun
...
btw: Die Texte meiner beiden Vorträge stelle ich in
den nächsten zwei, drei Tagen online - an denen muss
ich noch ein paar Kleinigkeiten ändern.
Google 2001
Gibt man beispielsweise „Harry Potter“ ein, so finden sich gut 840.000 Treffer. Macht man das beim aktuellen Google sind es mehr als 98 MIllionen. Den gut 7 Millionen Einträgen von „Stephenie Meyer“ heute (Sie wissen schon, die Vampirromantikerin, die jüngst so erfolgreich ist) steht genau einer aus dem Jahr 2001 gegenüber. Oder mal Politik: „Angelaa Merkel damals = 26.300 Einträge; heute über 8 Millionen.
Das macht Spaß, ich spiele noch ein bisschen weiter, ciao