Mythentag im Mythenlabor (Worms)

Passend zum Datum - 31. Oktober - "Halloween" - werden Friedhelm Schneidewind, der Conventus Tandaradey und ich einen Tag im Nibelungenmuseum in Worms gestalten. Vorträge, Geschichten, Musik und ein Schreibworkshop werden sich um die ganze reiche Welt der Mythen drehen, die ich, wie Sie vielleicht als Kenner dieser Site wissen, ja für ganz essentielle Bestandteile des menschlichen Denkens und Glaubens halte (siehe hier im Mythenaufsatz).


Samstag 31.10. / 10-18 Uhr
Nibelungen, Orks und der Drachen Tod
Mythentag im Nibelungenmuseum

Tagesprogramm mit Vorträgen und Workshops von und mit Friedhelm Schneidewind und Frank Weinreich

Ort: Mythenlabor im Nibelungenmuseum

Die beiden Mythen-, Fantasy- und Tolkienexperten Friedhelm Schneidewind (Hemsbach) und Dr. Frank Weinreich (Bochum) präsentieren an Halloween spannende und unterhaltsame Vorträge rund um Mythen und Moderne.

Samstag 31.10. / 20 Uhr
Liebe, Tod und Weingelag - Von Walther über Oswald bis zu Bellman
Konzert mit der Gruppe Conventus Tandaradey

Ort: Heylsschlösschen Worms (Schlossplatz 1).

Wie schon bei ihrem mitreißenden Auftritt zu Halloween 2007 wird die Mittelaltergruppe Conventus Tandaradey das Wormser Publikum auch in diesem Jahr in fremde Gefilde und ferne Zeiten entführen: ins Mittelalter mit Liedern von Oswald von Wolkenstein und François Villon, in die Renaissance mit Thoinot Arbeau und den frühen Barock mit John Playford und Liedern von Carl Michael Bellman.

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Liebe, Tod und Weingelag ...

Vorträge und Workshop von 10 - 18 Uhr.

10:00 Uhr: Frank Weinreich:
Fantasy – ein Menschenrecht. Nibelungen allezeit ...

11:00 Uhr: Friedhelm Schneidewind:
Warum Siegfried die letzten Orks erschlug. Die (nicht ganz ernst
gemeinte) Wahrheit über die Nibelungen

14:00 bis 16:00 Uhr: Workshop mit Friedhelm Schneidewind und Frank
Weinreich:
Ich Siegfried, ich Brunhild
Wir schaffen unsere eigenen Heldinnen und Helden.
Workshop zum Texten und Schreiben

16:00 Uhr: Friedhelm Schneidewind:
Tiamat, Fafnir und Smaug. Drachen einst und jetzt

17:00 Uhr: Frank Weinreich:
SENSATION! Französischer Archäologe weist nach: J.R.R. Tolkien hat den
»Herrn der Ringe« nicht erfunden!
Eine (nicht ganz ernst gemeinte) Geschichte

anschließend (20:00 Uhr)
KONZERT mit CONVENTUS TANDARADEY im Heylsschlösschen:
»Liebe, Tod und Weingelag’«


Einzelvorträge je 5 Euro, alle Vorträge im Paket: 15 Euro
Konzertbesuch: 10 Euro

Komplettticket: Vorträge und Konzert: 20 Euro

Anfragen unter Nibelungenmuseum Worms: 06241-202120

Ich würde mich sehr freuen, Sie in Worms zu treffen!

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Phantastik-Konferenz in Hamburg, inkl. ...

... Gründung einer "Gesellschaft für Phantastik" - eine ganz spannende Sache, die da im Herbst 2010 stattfinden wird; getrübt nur dadurch, dass die Phantastik mit "F" schreiben ...

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Call for Papers
Erste Jahrestagung und Gründungskonferenz der
Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF)
Fremde Welten
Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert
an der Universität Hamburg
30. September – 03. Oktober 2010


Der Erfolg von Joanne K. Rowlings Harry Potter Romanen, der Matrix-Reihe der Wachowski-Brüder und Peter Jacksons Herr der Ringe hat weltweit dafür gesorgt, dass die Themenbereiche der Fantastik aus der Einordnung in die Genreliteratur heraus getreten sind und sich einen Platz im weiten Feld der akademischen auseinandersetzungen erobert haben. Das überwältigende Interesse der Menschen an Fantastik - in all seinen Spielarten - wurde schnell von den Medien aufgegriffen
und führte dazu, dass auch im akademischen Rahmen Forschungsaktivitäten initiiert oder intensiviert wurden. Im angloamerikanischen Sprachraum traf der populäre Boom auf bereits vorhandene Strukturen, so dass Organisationen wie die International Association for the Fantastic in the Arts (IAFA) oder die Science Fiction Research Association (SFRA) das neu gewonnene Interesse an ihrer Arbeit begrüßen und sich dadurch stärker innerhalb der akademischen Forschergemeinschaft positionieren
konnten.

Im deutschen Sprachraum jedoch ist das akademische Interesse an Fantastik bislang ohne ausreichende Anbindung an eine gemeinsame Organisation oder ähnliche Netzwerkstrukturen. Wir sehen daher die Gründung einer Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF) als ersten wichtigen Schritt, die deutschsprachige Forschung zur Fantastik international anzubinden und somit einerseits diese Forschung sichtbarer zu machen und andererseits Grenzen zu überschreiten und Forscher in einer
Gesellschaft zu vereinen. Zu diesem Zweck ist an der Universität Hamburg geplant, im Oktober 2010 die Gründungskonferenz und erste Jahrestagung der GFF mit dem Titel „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ abzuhalten. Die Konferenz ist ausdrücklich interdisziplinär und international angelegt und versteht den Begriff „Fantastik“ in seiner umfassenden Definition als Oberbegriff aller fantastischen Genres, wie etwa Fantasy, Horror, Gothic, Science Fiction, Speculative Fiction, aber auch Märchen, Fabeln und Mythen. Interdisziplinarität ist dabei ein zentraler Aspekt der GFF, die sich als akademisches Netzwerk versteht, das mögliche Forschungsinteressen vor allem aus Literatur, Film, Fernsehen, Kultur, Kunst, Neuen Medien, Architektur und Musik vereint und zusammenführt, aber auch Einflüsse aus Soziologie, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie in sich aufnimmt. Internationalität ist dabei durch die bifokale Ausrichtung der Gesellschaft und der Konferenz gewährleistet, die sich einerseits an deutschsprachige Forscher eben dieser Bereiche richtet, aber andererseits auch Mitglieder und Teilnehmer aus der internationalen Forschung zur deutschsprachigen Fantastik sucht und ausdrücklich einlädt.

Die Konferenz versteht Fantastik als einen der wichtigsten Teilbereiche der populären Kultur und sieht in ihr eine Reflektion von Machtverhältnissen und Interessenskonflikten, die im Populären eine Vorwegnahme von gesellschaftlich zentralen Diskursen erfährt, wie sie sonst in keinem anderen kulturellen Bereich zu finden ist. Als eine Form, die sich per se mit alternativen Welten bzw. grenzüberschreitenden Erfahrungen von Raum und Zeit befasst, bietet die Fantastik ein
geradezu paradigmatisches Feld, fiktionale kulturelle Räume vor dem Hintergrund historisch-realer Entwicklungen zu untersuchen bzw. aus Sicht des 21. Jahrhunderts neu zu entdecken. Zu untersuchen gilt, warum unsere Gesellschaft nach Fantastik verlangt und welche Alternativen diese Kulturform uns aufzeigt? Wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert und entwickelt? Und speziell im deutschen Sprachraum besteht noch die Frage, welche Räume sie bislang errichtet hat und wo sie sich derzeit wieder findet?

Die Konferenz „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ versucht einerseits eine Bestandsaufnahme der akademischen Auseinandersetzung mit Fantastik im deutschen Sprachraum zu leisten, andererseits diese Forschungen in einen internationalen Dialog zu bringen. Sie möchte Forscher und Interessierte zusammenführen und einen Austausch über die vielen, noch offenen Fragen anregen. In Anlehnung an den Konferenztitel lassen sich daher
beispielhaft einige dieser Fragen benennen: Welchen Weg ist die Fantastik bislang gekommen? Welchen Weg wird sie in Zukunft gehen? Und vor allem: Wo ist sie zurzeit zu finden, welche Räume hat sie für sich erschlossen?

Die Organisatoren rufen nun alle Interessierten auf, bis zum 01.04.2010 Vorschläge für Beiträge zur Konferenz einzureichen. Möglich sind Vorschläge für Vorträge (in Vortragssitzungen bis zu 3 Teilnehmern, je 20 Minuten), Panel-Diskussionen (moderiert, mit 3-5 Teilnehmern) oder Autorenlesungen aus allen Bereichen der Fantastik in deutscher oder englischer Sprache. Vorschläge von max. 250 Wörtern und kurze, biografische Information sowie Kontaktdaten richten Sie bitte per Email an: lars.schmeink [at] uni-hamburg.de. Weitere Informationen erhalten Sie ebenfalls unter dieser Adresse.

Organisation:
Lars Schmeink, Prof. Dr. Astrid Böger, Prof. Dr. em. H.-H. Müller
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg

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Wie gesagt, ich finde es hochspannend und habe mich auch schon mit einem Vortragsvorschlag für die aktive Teilnahme an der Konferenz beworben. Außerdem plane ich, der zu gründenden Gesellschaft beizutreten. Hier etwas wie die SFRA aufzuziehen, ist lang schon nötig, jetzt scheint es zu passieren.

Aus dem Tolkien-Umfeld werden einige nahmhafte Expertinnen und Experten (Thomas Honegger etwa) dazu kommen und auch sonst höre ich aus der Ecke der Phantasten, wie Friedhelm Schneidewind oder Fanfan Chen, dass viele Leute planen, nach Hamburg zu kommen. Das könnte ein großer Erfolg werden, gesellen Sie sich doch auch dazu.

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Auf nach Hamburg; Bus, Bahn und normale Autos gehen natürlich auch ...

RingCon 2009

RingCon 2009 ist nun auch wieder vorbei ... schade ...

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trübsalblas ...

Nein, ganz so schlimm ist es nicht, dass es vorbei ist, aber es war wieder richtig schön. Obwohl ich etwas Skepsis hatte, dass die Erweiterung auf Twilight die Con noch viel weiter in Richtung Filmfanh-Hype verschieben würde. Aber das stimmte gar nicht, denn noch nie waren die Vorträge so gut besucht wie dieses Mal, und das nicht nur bei mir. Damit hätte ich kaum gerechnet. Und wenn ich nach den Gewandungen und dem Alter meiner Vortragsgäste gehe, so konnte ich doch eine ganze Reihe von Harry Potter- und Twilight-Fans interessieren, die ich auf früheren Cons eher in den Schlangen der Autogrammsessions sah. Die kauften sogar Bücher - und so ganz unanspruchsvoll ist mein Buch über die Fantasy ja nicht gerade.

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Phantastisches Getier auf der RingCon


Ich hielt zwei Vorträge, einen über Gewalt in der Fantasy und einen über das Verhältnis von Mythen, Sagen, Märchen und Fantasy und hatte jeweils ein sehr interessiertes Publikum von mehr als hundert Personen, die auch in eine Diskussion einstiegen - so macht das Spaß! Diskussion aber war natürlich hauptsächlich bei der dritten Auflage des Streitgesprächs zwischen Anja Stürzer und Friedhelm Schneidewind angesagt, die sich wieder köstlich zum Thema Harry Potter, diesmal die Verfilmungen, beharkten.

Die Nachfragen und Diskussionen bei meinen Vorträgen, besonders aber die Mitarbeit am Streitgespräch (nach 15 Minuten hatte ich genug Wortbeiträge notiert, dass wir drei Stunden hätten debattieren können) zeigten wieder einmal, dass die oftmals so belächelten Cons (belächelt nur von snobistischen Unbeteiligten) ein wunderbarer Quell von Kreativität, Inspiration und fruchtbarer Auseinandersetzung sind. Und da die Phantastik ja gar nicht phantastisch (im Sinne von übernatürlich) ist, sondern sich ganz um den Menschen dreht, ist das auch ein Beweis dafür, dass es auf Cons nicht weniger anspruchsvoll zugehen kann wie im hochherrschaftlichsten Literaturseminar oder philosophischen Symposion.

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Zugegeben: manchmal sind die Diskussionen nicht ohne ...

Dass dabei Blödelei und Spaß den gleichen Raum einnehmen, wie die Kultur, macht Cons dafür viel leichter verdaulich und deshalb attraktiver. Und wenn man jetzt weiterdenkt und die Cons in Verbindung mit den Internet-Communities wie der "Grünen Hölle" bringt, die im Hintergrund einer jeden Con stehen und an 365 Tagen im Jahr die Verbindung der Phantasten untereinander aufrecht erhalten, dann kann man schon von einer neuen Weise sprechen, in der Kultur gelebt wird. Was die persönlichen Verhältnisse angeht, so sind die nicht anders als bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der literarischen Salons des 19. Jahrhunderts, aber dafür sind sie weniger auf die 'guten Kreise' beschränkt und damit offener, so dass kulturelle Teilhabe einfacher und egalitärer wird.

Ich jedenfalls freue mich auf die nächsten Cons wie Elbenwaldspektakel, Thing, FedCon und NordCon, und natürlich die nächste RingCon.

Bleiben Sie phantastisch! (Aber seien Sie auf den Cons vorsichtig, wenn Sie Orks fotografieren wollen.)

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RingCon 2009, bin doch dabei

Nun ist es amtlich, ich werde auf der RingCon 2009, 2.-4.10., Bonn, Maritim Hotel, doch wieder mit dabei sein. Wäre ja auch zu schade, denn ich war bis jetzt ja bei jeder. Nur waren die Terminschwierigkeiten dieses Jahr echt kriminell.

Deshalb schaffe ich es auch nur für den Samstag und muss am Sonntagmorgen vor Tau und Tag wieder los. Am Samstag werde ich wieder das Streitgepräch moderieren, außerdem trage ich über "Gewalt in der Fantasy" und "Fantasy, Sage, Märchen, Mythos - Gemeinsamkeiten und Unterschiede" vor.

Bis bald in Bonn also!

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RingCon 2005 (v. l.): Friedhelm Schneidewind, polyoinos, Dr. Christian Weichmann, Marc B. Lee, Sandy Velten



Gewalt in Fantasy - Untersuchung auf Deutsch online

Nachdem ich auf dem Elbenwaldspektakel und dem Tolkien-Thing die Ergebnisse der Inhaltsanalyse von „Der Herr der Ringe“ schon zwei Mal auf Deutsch vorgetragen habe (die erste Veröffentlichung war ja auf Englisch, hier) ist die Auszählung, wie viel Gewalt HdR nun wirklich enthält, auch auf Deutsch online.

Der Artikel ist zudem gegenüber der englischen Fassung etwas erweitert. Ich habe ein paar der Zahlen gestrichen und dafür einige allgemeine Überlegungen zur Gewaltdarstellung im Genre Fantasy hinzugefügt. Schauen Sie ruhig noch einmal rein, auch wenn Sie den englischen Artikel schon kennen.

Zur Erinnerung: Es ist erstaunlich, mit wie wenig Gewalt Tolkien auskommt (das Buch; Jackson mit seiner Verfilmung ist was gaaanz anderes)! Weniger als 10 Prozent des Textes enthält direkte, lebhafte Gewaltdarstellungen, und wenn man es auf medial wirksame Gewalt reduziert, sind es sogar unter 5 Prozent.

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Gewalttätige Balrogs sind ziemlich selten ...


Elbenwaldspektakel 2009

Vom 11. bis 14. Juni wird das vierte Elbenwaldspektakel auf Burg Bilstein im Sauerland stattfinden. Motto des diesjährigen Spektakels ist „Sagen und Märchen“, aber wie jedes Jahr wird das eigentliche Motto wieder „Spaß“ lauten auf dieser lockersten aller Fantasy-Conventions. Es wäre toll, Sie dort zu treffen.

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Das Programm umfasst wieder jede Menge Workshops sowie das „Who is Who der Deutschen Fantasy“ (hey, es ist cool dazu dazugezählt zu werden). Auftritte und Lesungen gibt es von Thomas Finn, Markolf Hoffmann, Bertholder der Erzähler, Friedhelm Schneidewind, Marvin Clifford, Oscar Pannier; und ich werde auch lesen. Musik gibt es von Versengold und Shelmish.

Ich werde einen Vortrag über „Gewalt in der Fantasy“ halten, in den natürlich die Ergebnisse aus meiner Analyse von „Der Herr der Ringe“ einfließen. Thema Nr. 2 wird sein: "Fantasy, Märchen, Sagen, Mythen - Unterschiede und Gemeinsamkeiten". Womit ich mich an der beliebten Lagerfeuerlesung in der Nacht zum Sonntag beteilige weiß ich noch nicht.

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Gewalt in "Der Herr der Ringe"

Das Tolkien-Seminar an der Uni Hannover ist vorbei, und es war wieder ein tolles, spannendes und unheimlich ergiebiges Wochenende, an dem es viel zu lernen gab. Das Thema des Seminars war „Violence, Conflict and War in Tolkien“, und damit genau mein Ding, denn die dahinter liegenden ethischen Fragestellungen sind, was mich am meisten interessiert.

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Mein Beitrag war die Umsetzung eines lang gehegten Wunsches, nämlich endlich mal zu ermitteln, wie viel Gewaltdarstellung es wirklich gibt in Der Herr der Ringe. Es ist zwar das Buch über den Ringkrieg, und trotzdem umfassen Gewaltanteile maximal 20 % des Textes, die eigentliche Darstellung von Gewalttätigkeiten sogar nur gut 8 %!

Die Methode der Wahl, dieses zu ermitteln ist eine quantitative Inhaltsanalyse. Um Probleme die mit der Übersetzung zu tun haben zu umgehen (und weil es eine internationale Konferenz war), habe ich die Analyse allerdings in Englisch durchgeführt und beschrieben, weshalb ich im Augenblick nur auf einen englischen Text verweisen kann.

Wahrscheinlich wird es jedoch im Juli, auf dem Tolkien-Thing, zu einem Bericht der Ergebnisse auf Deutsch kommen, zu dem ich dann den Text übersetze und natürlich auch hier veröffentliche. Bleiben Sie dran. Bis dahin aber:

I would like to invite everybody interested in The Lord of the Rings to take a look at first results from the analysis of content of the Ring-Trilogy.



Metaphysics in Tolkien

In February 2009 I was invited to give a short lecture on Tolkien and his poem Mythopoeia at Peterborough Regional College in East Anglia. Dear folks over there, thank you very much for inviting me, I really enjoyed being with you!

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Peterborough Regional College, on a very dark and cloudy day ...

I was expected to tell people with little or no knowledge of Tolkien and of philosophy something about the metaphysics that can be traced in Tolkien´s work. So I decided to give an abbreviated version of my article on Mythopoeia, enriched with some remarks on Tolkien in general. Please feel invited to read this introductory reproduction of my lecture if you also are not that familiar with Mythopoeia.

If you like it, have a look at the whole article or, even better, get this book from Walking Tree Publishers.



Tolkien-Seminar der DTG im April 2009

Das Programm des Tolkien-Seminars 2009 zum Thema Krieg und Gewalt bei Tolkien, an dessen Organisation ich beteiligt bin, steht jetzt fest. Ich freue mich, Sie so frühzeitig wie möglich über die Veranstaltung an der Leibniz Universität Hannover hinweisen zu können.

6. DTG Tolkienseminar
Leibniz Universität Hannover
24.-26. April 2009
(vorläufige Fassung)
Mit freundlicher Unterstützung durch
Walking Tree Publishers
http://www.tolkiengesellschaft.de,
http://www.walking-tree.org

Freitag / Friday 24 April 09
Hörsaal 1503.003, Erdgeschoss Conti-Gebäude / Lecture Theatre 1503.003, Ground Floor of Conti Building (Königsworther Platz 1)
15.00-15.30 Eröffnung; Grusswort des Dekans / Opening Ceremony; Address by the Dean
15.30-16.15 Frank Weinreich, Gewaltdarstellung in Der Herr der Ringe – eine Inhaltsanalyse
16.15-17.00 Annie Birks, Perspectives on the Concept of Just War in Tolkien’s Works
17.00-17.45 Thomas Fornet-Ponse, Gibt es Macht ohne Gewalt?
19.00-21.00 Abendessen – Ort wird bekanntgegeben / Dinner – location will be announced

Samstag / Saturday 25 April 09
Hörsaal 1503.003, wie oben / Lecture Theatre 1503.003, as above
9.00-09.45 Heidi Krüger, Gerechte Kriege bei Tolkien und in der Fantasy? Eine literarische Analyse der Autorenabsichten
9.45-10.30 Friedhelm Schneidewind, Gewalt und Gewaltdarstellung bei Tolkien im Vergleich mit zeitgenössischen Gewalt- und Aggressionstheorien
10.30-11.00 Pause Raum 1503.703 (7. Stock Conti-Gebäude)/ Break Room 1503.703 (7th Floor, Conti Building)
11.00-11.45 Julian Eilmann, Der Sängerkrieg: Gesang und Gewalt in Tolkiens Mittelerde
11.45-12.30 Patrick Brückner, Gewalt generiert immer auch Herrschaft – Höfische Akteure und Heroische Gewalt in Tolkiens Farmer Giles of Ham

12.30-14.00 Mittagessen / Lunch – Mensa „Contine“, Königsworther Platz

14.00-14.45 Michaël Devaux, Dagor Dagorath and Apocalypse
14.45-15.30 Anna Slack, Clean Earth to Till: A Tolkienian Vision of War
15.30-16.00 Pause Raum 1503.703, wie oben / Break Room 1503.703, as above
16.00-16.45 Judith Klinger,The Legacy of Swords: Animate Weapons and the Ambivalence of Heroic Violence
16.45-17.30 Martin Sternberg, Sprache und Gewalt – die Orks, die Ents und Tom Bombadil

19.00 Gemeinsames Dinner der Vortragenden und interessierten Zuhörer – Ort wird bekanntgegeben – Voranmeldung notwendig! / Dinner for speakers and interested participants – location will be announced – prior registration required

Sonntag / Sunday 26 April 09
Hörsaal 1503.003, wie oben / Lecture Theatre 1503.003, as above
09.00-09.45 Eduardo Segura & Martin Simonson, Tolkien as War Poet
09.45-10.30 Guglielmo Spirito, The Legends of the Trojan War and J.R.R. Tolkien
10.30-11.00 Pause Raum 1503.703, wie oben / Break Room 1503.703, as above
11.00-11.45 Petra Zimmermann, „contraria contrariis curantur“ – Krankheitsheilung als Kampf in Tolkiens The Lord of the Rings
11.45-12.30 Christian Weichmann, „In den kommenden Tagen werden wir alle höflichen Leute brauchen“ – Höflichkeit und Konfliktvermeidung im Werk Tolkiens
12.30-13.00 Schlussdiskussion und Verabschiedung / Final Discussion and Farewells

Jeder ist herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Everyone is welcome to attend. Registration is not required. There is no conference fee.


RingCon leider zu Ende, Horrorgeschichte online

Meine siebte RingCon ist zu Ende - schade! Denn dieses Mal war es besonders schön und vor allem sehr herzlich. Wo man ging oder stand wurde man freundlich angelächelt, nett begrüßt, teilweise auch von Un- und kaum Bekannten einfach spontan gedrückt. Das ist schon ein tolles Community-Feeling, das zudem nicht selbstverständlich ist, denn eigentlich ist die RingCon ja eine Show der Filmstars.

Aber wir, die sogenannten ‚Intellectuals’, gehören einfach dazu, und es gelingt uns auch schon so manches Mal, einen Saal mit zwei- oder dreihundert Leuten zu füllen, die einem dann eine Stunde lang zuhören und mitdiskutieren. Da stehen wir hinter den Stars nicht zurück. Das ist schon ein schöner Erfolg, der die RingCon von vielen anderen Fan-Conventions unterscheidet.

Aber wir haben ja ab und an auch etwas zur Unterhaltung beizutragen. Dieses Jahr beispielsweise Marcel Bülles und Martin Sternberg mit exzellenten Spaßvorträgen. Oder die Edition Stein und Baum, vertreten durch Friedhelm Schneidewind und mich, vor allem aber durch unsere Autoren Andreas Hippert, Monique Thom, Astrid Paul, Andrea Danks und Betty Finke sowie mit musikalischer Unterstützung von Susanne Spaeinghaus-Monschau. Wir haben die neue Anthologie „Von den Kleinen Leuten vorgestellt“.

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Logo Stein und Baum


Da als nächstes Kurzgeschichtenprojekt eine Anthologie zum Thema Horror folgen wird, habe ich für die Buchvorstellung als Teaser schon einmal eine böse kleine Geschichte geschrieben, die ich Ihnen natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Wenn Sie bitte diesem Link folgen wollen. Und keine Angst, es wird kaum weh tun ...

btw: Die Texte meiner beiden Vorträge stelle ich in den nächsten zwei, drei Tagen online - an denen muss ich noch ein paar Kleinigkeiten ändern.


Elbenwaldspektakel - Nachlese

Nun ist es also vorbei, das 3. Spektaktel auf Burg Bilstein. Schade ... Wie gut, dass das 4., vom 11.-14. Juni schon eingestielt ist. Denn es war wieder ein echtes Elbenwaldspektakel!


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Was das Spektakel auszeichnet sind: die breite Spanne der Fantasy, die bis in die SF und den Horror hinein abgedeckt wird; rundum gelungene Programme mit einer gesunden Mischung aus aktiven (Workshops) und passiven Programmteilen (Vorstellungen, Vorträge, Lesungen); eine professionelle Organisation; sowie vor allem die heterogene, aber einander bei aller Verschiedenheit liebevoll zugetane Community. Eine Community übrigens, die im Fluss ist, also nicht im eigenen Cliquensaft schmort. Im Gegenteil sind neben vielen, lieben alten Gesichtern auch immer viele neue Gesichter zu sehen, die für neue Impulse, neue Gespräche und andere Stimmungen sorgen.

So ist jedes Spektakel ein anderes Erlebnis. Dieses Jahr war es meinem Eindruck nach eher ruhiger und unspektakulärer, dafür konnte man mehr Gespräche und Diskussionen beobachten und belauschen.

Ein echtes Wagnis war, dass die Elbenwald-Crew dieses Jahr nur an einem Abend Livemusik bot. Und das ist, wie ich finde, auch in die Hose gegangen, zwei Abende ohne Musik (außer dem, was später natürlich vom Band kam) und ein Abend mit einer zeimlich schlechten Truppe (die allerdings ganz gut angenommen wurde) - nee, da fehlte definitiv was. Und das wa rnicht einfach nur Schelmish, die da fehlten, denn mittlerweile kann ich auch ganz gut mal ohne die. Aber egal, die Abende waren deshalb ja noch nicht schlecht, und selbst die skurrilsten Typen fanden ihren Spaß:

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Die Vorträge waren weniger gut besucht als sonst - selbst Markus Heitz hatte bei der Lesung aus Kinder des Judas nur 25 Zuhörer/innen (später bei den Zwergen allerdings deutlich mehr) - dafür waren die Diskussionen aber intensiver und diesesr Austausch ist es, von dem wir Vortragenden ja am meisten profitieren. Mein persönlicher Höhepunkt war wieder die Lagertfeuerlesung von Markolf Hoffmann, Friedhelm Schneidewind, Markus Heitz und mir, die auch dieses Jahr fast das gesamte Publikum mit den Vorlesenden vereinte und stimmiges Fantasygefühl aufkommen ließ.

Die Workshops waren wieder voll und schreckten trotz intensiver, zu leistender Arbeit niemanden ab. Was in den Zimmern und Zelten so vor sich ging, konnte ich zwar nicht direkt sehen, aber die Crew von Bushikan brachte ihre begeisterten Schülerinnen und Schüler wieder in heftiges Schwitzen ... und wer weiß, wen sie damit alles nachhaltig vom Bushido zu überzeugen vermochten ...

Besonders gut (und beliebt, vor allem bei den Kindern, mit denen sie toll umgehen!) waren auch Juxart, die die ganzen drei Tage Jung und Alt mit ihren Performances und vielen kleinen, liebevollen Gesten zum Lachen und zum Schmunzeln brachten. Sie sorgtenmit ihrer Feuershow auch für einen krönenden Abschluss, von dem Sie hier einige Impressionen aus meiner Serie von Fotos mit Langzeitbelichtungen sehen können.

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Kurz: es war wieder ein tolles Erlebnis, auf das ich mich im nächsten Jahr schon jetzt ganz besonders freue. Vielleicht treffe ich ja auch Sie dann dort Winking


26. - 29.6. - Elbenwaldspektakel

An einem langen Wochenende von Donnerstag, den 26. bis Samstag, den 29. Juni findet zum dritten Mal das Elbenwaldspektakel auf der schönen sauerländer Burg Bilstein, in Lennestadt statt. Das ist eine Veranstaltung, die ich nur wärmstens empfehlen kann - die ersten beiden Male haben unheimlich viel Spaß gemacht.


Es werden Lesungen und Vorträge von Markolf Hoffmann (Schriftsteller, Autor von "Zeitalter der Wandlungen"), Markus Heitz (Schriftsteller, Autor einer ganzen Reihe sehr erfolgreicher Fantasyromane), Friedhelm Schneidewind (Schriftsteller, Vampirologe, Tolkien-, Mythen- und Fantasyexperte), Stefan Servos (Herr-der-Ringe-Film.de) geboten, es gibt Handwerkerworkshops, Einführungen ins LARP, Improvisationstheater, Gaukler, Spiele, Musik.

Ich selbst werde zwei Vorträge halten: "Fantasy - was ist das?" und ein Vortrag zum Thema Horror und Mythen, schließlich steht das Spektakel dieses Mal unter dem Motto "Kreaturen der Nacht". Außerdem werde ich im Rahmen einer Lesung am Lagerfeuer, die ich zusammen mit Markus Heitz, Markolf Hoffmann und Friedhelm Schneidewind bestreite, eine neue Kurzgeschichte vorstellen: "Ein Zwischenfall auf der Eulenburg". Die werde ich auch auf polyoinos veröffentlichen, aber erst nach dem Spektakelwochenende.

Das Ganze findet statt auf einer für diese Zwecke bestens geeigneten Burg und wird organisiert von einem Team das noch selbst unheimlichen Spaß an der eigenen Veranstaltung hat.

Infos, Anmeldemöglichkeit und vorläufiges Programm finden Sie hier.

Die Burg ist von der A 45 aus mit dem Auto aus Ruhr- und Rhein-Main-Gebiet gut zu erreichen, mit ÖPNV ist´s umständlicher.


Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns dort kennenlernen könnten!

Herzliche Grüße aus Bochum
Frank Weinreich

Tolkien-Seminar in Jena 25. bis 27.4.

An diesem Wochenende findet das fünfte Seminar der Deutschen Tolkiengesellschaft (DTG) statt, zum zweiten Mal als Joint Conference mit Walking Tree Publishers (WTP). Thema des Seminars, das an der Uni Jena stattfindet, ist Der Hobbit.

Die Seminare von DTG und WTP haben sich in der Vergangenheit als interessant, anspruchsvoll und hochinnovativ auf dem Gebiet der Tolkienforschung erwiesen. Nichts anderes ist von diesem Wochenende zu erwarten, das den Hobbit, jenes Werk, das der Welt die Tore zu Mittelerde öffnete, von allen Seiten beleuchten wird. Nachdem in jüngerer Zeit tiefgehende Arbeiten zum Hobbit erschienen, auf die wahrscheinlich in den meisten Vorträgen zurückgegriffen werden wird, ist zu erwarten, dass das Seminar den Hobbit in einer Weise erschließt, wie dies zuvor unmöglich war, haben doch namhafte Forscherinnen und Experten aus ganz Europa Themen eingereicht (zum Programm des Seminars).

Aber keine Angst, die Tolkienseminare der DTG sind weit weniger trocken und auslaugend als der hohe wissenschaftliche Anspruch vermuten lässt: bisher hat es noch nie an Spaß gemangelt und das nachvorträgliche soziale Miteinander in der schönen Jenaer Altstadt zeigte immer, dass auch Literaturwissenschaftler zu feiern verstehen - ganz wie es auch der Professor schätzte. Wer also die Möglichkeit hat, am Wochenende nach Jena zu kommen, sollte das für alle Besucher offene Seminar unbedingt aufsuchen.

Schließlich hat sogar die Friedrich-Schiller-Universität anlässlich der Veranstaltung neue Türen und Fenster im Hobbitstil bekommen, wie das folgende Foto dokumentiert:

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Jetzt auf nach Jena, denn die Seminarergebnisse in Form der deutsch- und englischsprachigen Tagungsbände wird es erst Anfang 2009 zu erwerben geben.