Literaturwissenschaft

Genre-Grenzen

Vor einer Woche in Worms hatten wir das Thema auch wieder: die Genregrenzen ziwschen Fantasy, Science Fiction, Horror und auch zwischen Phantastik und Realismus.

Es sind schwammige Grenzen und Konsens ist dann immer so eine Sache. Dabei ist es recht einfach mit den Genregrenzen, finde ich, und habe mir deshalb ein paar Gedanken gemacht und einen kleinen (4 Seiten) Aufsatz dazu zu Tastatur gebracht.

Bitte sehr: ...


Phantastik-Konferenz in Hamburg, inkl. ...

... Gründung einer "Gesellschaft für Phantastik" - eine ganz spannende Sache, die da im Herbst 2010 stattfinden wird; getrübt nur dadurch, dass die Phantastik mit "F" schreiben ...

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Call for Papers
Erste Jahrestagung und Gründungskonferenz der
Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF)
Fremde Welten
Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert
an der Universität Hamburg
30. September – 03. Oktober 2010


Der Erfolg von Joanne K. Rowlings Harry Potter Romanen, der Matrix-Reihe der Wachowski-Brüder und Peter Jacksons Herr der Ringe hat weltweit dafür gesorgt, dass die Themenbereiche der Fantastik aus der Einordnung in die Genreliteratur heraus getreten sind und sich einen Platz im weiten Feld der akademischen auseinandersetzungen erobert haben. Das überwältigende Interesse der Menschen an Fantastik - in all seinen Spielarten - wurde schnell von den Medien aufgegriffen
und führte dazu, dass auch im akademischen Rahmen Forschungsaktivitäten initiiert oder intensiviert wurden. Im angloamerikanischen Sprachraum traf der populäre Boom auf bereits vorhandene Strukturen, so dass Organisationen wie die International Association for the Fantastic in the Arts (IAFA) oder die Science Fiction Research Association (SFRA) das neu gewonnene Interesse an ihrer Arbeit begrüßen und sich dadurch stärker innerhalb der akademischen Forschergemeinschaft positionieren
konnten.

Im deutschen Sprachraum jedoch ist das akademische Interesse an Fantastik bislang ohne ausreichende Anbindung an eine gemeinsame Organisation oder ähnliche Netzwerkstrukturen. Wir sehen daher die Gründung einer Gesellschaft für Fantastikforschung (GFF) als ersten wichtigen Schritt, die deutschsprachige Forschung zur Fantastik international anzubinden und somit einerseits diese Forschung sichtbarer zu machen und andererseits Grenzen zu überschreiten und Forscher in einer
Gesellschaft zu vereinen. Zu diesem Zweck ist an der Universität Hamburg geplant, im Oktober 2010 die Gründungskonferenz und erste Jahrestagung der GFF mit dem Titel „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ abzuhalten. Die Konferenz ist ausdrücklich interdisziplinär und international angelegt und versteht den Begriff „Fantastik“ in seiner umfassenden Definition als Oberbegriff aller fantastischen Genres, wie etwa Fantasy, Horror, Gothic, Science Fiction, Speculative Fiction, aber auch Märchen, Fabeln und Mythen. Interdisziplinarität ist dabei ein zentraler Aspekt der GFF, die sich als akademisches Netzwerk versteht, das mögliche Forschungsinteressen vor allem aus Literatur, Film, Fernsehen, Kultur, Kunst, Neuen Medien, Architektur und Musik vereint und zusammenführt, aber auch Einflüsse aus Soziologie, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Philosophie in sich aufnimmt. Internationalität ist dabei durch die bifokale Ausrichtung der Gesellschaft und der Konferenz gewährleistet, die sich einerseits an deutschsprachige Forscher eben dieser Bereiche richtet, aber andererseits auch Mitglieder und Teilnehmer aus der internationalen Forschung zur deutschsprachigen Fantastik sucht und ausdrücklich einlädt.

Die Konferenz versteht Fantastik als einen der wichtigsten Teilbereiche der populären Kultur und sieht in ihr eine Reflektion von Machtverhältnissen und Interessenskonflikten, die im Populären eine Vorwegnahme von gesellschaftlich zentralen Diskursen erfährt, wie sie sonst in keinem anderen kulturellen Bereich zu finden ist. Als eine Form, die sich per se mit alternativen Welten bzw. grenzüberschreitenden Erfahrungen von Raum und Zeit befasst, bietet die Fantastik ein
geradezu paradigmatisches Feld, fiktionale kulturelle Räume vor dem Hintergrund historisch-realer Entwicklungen zu untersuchen bzw. aus Sicht des 21. Jahrhunderts neu zu entdecken. Zu untersuchen gilt, warum unsere Gesellschaft nach Fantastik verlangt und welche Alternativen diese Kulturform uns aufzeigt? Wie hat sie sich in den letzten Jahren verändert und entwickelt? Und speziell im deutschen Sprachraum besteht noch die Frage, welche Räume sie bislang errichtet hat und wo sie sich derzeit wieder findet?

Die Konferenz „Fremde Welten - Wege und Räume der Fantastik im 21. Jahrhundert“ versucht einerseits eine Bestandsaufnahme der akademischen Auseinandersetzung mit Fantastik im deutschen Sprachraum zu leisten, andererseits diese Forschungen in einen internationalen Dialog zu bringen. Sie möchte Forscher und Interessierte zusammenführen und einen Austausch über die vielen, noch offenen Fragen anregen. In Anlehnung an den Konferenztitel lassen sich daher
beispielhaft einige dieser Fragen benennen: Welchen Weg ist die Fantastik bislang gekommen? Welchen Weg wird sie in Zukunft gehen? Und vor allem: Wo ist sie zurzeit zu finden, welche Räume hat sie für sich erschlossen?

Die Organisatoren rufen nun alle Interessierten auf, bis zum 01.04.2010 Vorschläge für Beiträge zur Konferenz einzureichen. Möglich sind Vorschläge für Vorträge (in Vortragssitzungen bis zu 3 Teilnehmern, je 20 Minuten), Panel-Diskussionen (moderiert, mit 3-5 Teilnehmern) oder Autorenlesungen aus allen Bereichen der Fantastik in deutscher oder englischer Sprache. Vorschläge von max. 250 Wörtern und kurze, biografische Information sowie Kontaktdaten richten Sie bitte per Email an: lars.schmeink [at] uni-hamburg.de. Weitere Informationen erhalten Sie ebenfalls unter dieser Adresse.

Organisation:
Lars Schmeink, Prof. Dr. Astrid Böger, Prof. Dr. em. H.-H. Müller
Universität Hamburg
Institut für Germanistik II
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg

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Wie gesagt, ich finde es hochspannend und habe mich auch schon mit einem Vortragsvorschlag für die aktive Teilnahme an der Konferenz beworben. Außerdem plane ich, der zu gründenden Gesellschaft beizutreten. Hier etwas wie die SFRA aufzuziehen, ist lang schon nötig, jetzt scheint es zu passieren.

Aus dem Tolkien-Umfeld werden einige nahmhafte Expertinnen und Experten (Thomas Honegger etwa) dazu kommen und auch sonst höre ich aus der Ecke der Phantasten, wie Friedhelm Schneidewind oder Fanfan Chen, dass viele Leute planen, nach Hamburg zu kommen. Das könnte ein großer Erfolg werden, gesellen Sie sich doch auch dazu.

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Auf nach Hamburg; Bus, Bahn und normale Autos gehen natürlich auch ...

Tolkien-Seminar der DTG im April 2009

Das Programm des Tolkien-Seminars 2009 zum Thema Krieg und Gewalt bei Tolkien, an dessen Organisation ich beteiligt bin, steht jetzt fest. Ich freue mich, Sie so frühzeitig wie möglich über die Veranstaltung an der Leibniz Universität Hannover hinweisen zu können.

6. DTG Tolkienseminar
Leibniz Universität Hannover
24.-26. April 2009
(vorläufige Fassung)
Mit freundlicher Unterstützung durch
Walking Tree Publishers
http://www.tolkiengesellschaft.de,
http://www.walking-tree.org

Freitag / Friday 24 April 09
Hörsaal 1503.003, Erdgeschoss Conti-Gebäude / Lecture Theatre 1503.003, Ground Floor of Conti Building (Königsworther Platz 1)
15.00-15.30 Eröffnung; Grusswort des Dekans / Opening Ceremony; Address by the Dean
15.30-16.15 Frank Weinreich, Gewaltdarstellung in Der Herr der Ringe – eine Inhaltsanalyse
16.15-17.00 Annie Birks, Perspectives on the Concept of Just War in Tolkien’s Works
17.00-17.45 Thomas Fornet-Ponse, Gibt es Macht ohne Gewalt?
19.00-21.00 Abendessen – Ort wird bekanntgegeben / Dinner – location will be announced

Samstag / Saturday 25 April 09
Hörsaal 1503.003, wie oben / Lecture Theatre 1503.003, as above
9.00-09.45 Heidi Krüger, Gerechte Kriege bei Tolkien und in der Fantasy? Eine literarische Analyse der Autorenabsichten
9.45-10.30 Friedhelm Schneidewind, Gewalt und Gewaltdarstellung bei Tolkien im Vergleich mit zeitgenössischen Gewalt- und Aggressionstheorien
10.30-11.00 Pause Raum 1503.703 (7. Stock Conti-Gebäude)/ Break Room 1503.703 (7th Floor, Conti Building)
11.00-11.45 Julian Eilmann, Der Sängerkrieg: Gesang und Gewalt in Tolkiens Mittelerde
11.45-12.30 Patrick Brückner, Gewalt generiert immer auch Herrschaft – Höfische Akteure und Heroische Gewalt in Tolkiens Farmer Giles of Ham

12.30-14.00 Mittagessen / Lunch – Mensa „Contine“, Königsworther Platz

14.00-14.45 Michaël Devaux, Dagor Dagorath and Apocalypse
14.45-15.30 Anna Slack, Clean Earth to Till: A Tolkienian Vision of War
15.30-16.00 Pause Raum 1503.703, wie oben / Break Room 1503.703, as above
16.00-16.45 Judith Klinger,The Legacy of Swords: Animate Weapons and the Ambivalence of Heroic Violence
16.45-17.30 Martin Sternberg, Sprache und Gewalt – die Orks, die Ents und Tom Bombadil

19.00 Gemeinsames Dinner der Vortragenden und interessierten Zuhörer – Ort wird bekanntgegeben – Voranmeldung notwendig! / Dinner for speakers and interested participants – location will be announced – prior registration required

Sonntag / Sunday 26 April 09
Hörsaal 1503.003, wie oben / Lecture Theatre 1503.003, as above
09.00-09.45 Eduardo Segura & Martin Simonson, Tolkien as War Poet
09.45-10.30 Guglielmo Spirito, The Legends of the Trojan War and J.R.R. Tolkien
10.30-11.00 Pause Raum 1503.703, wie oben / Break Room 1503.703, as above
11.00-11.45 Petra Zimmermann, „contraria contrariis curantur“ – Krankheitsheilung als Kampf in Tolkiens The Lord of the Rings
11.45-12.30 Christian Weichmann, „In den kommenden Tagen werden wir alle höflichen Leute brauchen“ – Höflichkeit und Konfliktvermeidung im Werk Tolkiens
12.30-13.00 Schlussdiskussion und Verabschiedung / Final Discussion and Farewells

Jeder ist herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Everyone is welcome to attend. Registration is not required. There is no conference fee.